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Interview mit Dr. med. Markus Klöppel zum Thema endoskopische Brustvergrößerung

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Fachärzte der Ästhetischen Chirurgie tendieren immer mehr in die Richtung, Schönheitsoperationen so schonend wie nur möglich durchzuführen. Man spricht dabei auch von non- bzw. minimalinvasiven Verfahren. Auch im Bereich der Brustvergrößerungen wird das Thema „Endoskopie“ immer wichtiger. Dr. Klöppel aus München klärt über die sogenannte „Schlüsselloch-Chirurgie“ auf.

Wie funktioniert die endoskopische Brustvergrößerung?

Eine endoskopische Brustvergrößerung zeichnet sich dadurch aus, dass sie schonender und sicherer als herkömmliche Eingriffe ist und zudem größere Narben vermeidet. Das Verfahren wird korrekterweise als endoskopisch-transaxilläre Brustvergrößerung bezeichnet. Durch einen feinen Schnitt in einer natürlichen Beugefalte der Achselhöhle, der etwa 3-4 cm lang ist, werden Silikonimplantate eingesetzt. Der Schnitt verschwindet nach der Abheilung im oberen haartragenden Teil und ist somit nicht sichtbar.

Wie läuft die OP im Detail ab? Arbeiten Sie mit speziellen OP-Werkzeugen?

Für das Einsetzen des Implantats verwendet der operierende Chirurg ein sehr feines Instrument, das mit einer HD 3-Chip-Kamera und einer brillanten Kaltlichtquelle ausgestattet ist. So werden die körperlichen Gegebenheiten im Inneren der Brust detailliert auf einem Monitor dargestellt und der Chirurg kann die exakte Lage des Silikonimplantats ausmachen.

Das Implantat wird mit einem sogenannten „Keller Funnel“, wobei es sich um einen folienartigen Trichter handelt, in die Brust eingebracht – entweder über oder unter dem Brustmuskel. So verringert man auch das Risiko auf eine einer Kapselfibrose und Infektion.

Nach dem Eingriff, der etwa 75 Minuten dauert, wird der axilläre Zugang mit selbst auflösenden Fäden vorsichtig vernäht.

Was passiert mit der Patientin nach der OP?

Da eine Vollnarkose zum Einsatz kommt, verbleibt die Patientin für gewöhnlich eine Nacht in der Klinik. Dort genießt sie eine gute Betreuung nach ihrer Brustvergrößerung. Nach 3 Tagen ist sie wieder gesellschaftsfähig. Nach einer Brustvergrößerung sollte man sich jedoch unbedingt ausreichend schonen und in den ersten Wochen körperliche Belastung vermeiden. Regelmäßige Nachkontrollen gewährleisten einen optimalen Heilungsverlauf.

Wann können die Patientinnen wieder Sport ausüben?

Sport ist nach einer Brustvergrößerung ein absolutes Tabu. Nach etwa 4-6 Wochen können leichte körperliche Tätigkeiten unter Rücksprache mit dem Arzt wieder aufgenommen werden.

Die endoskopische Brustvergrößerung ist im deutschen Raum relativ neu. Sie zählen zu den Pionieren, die diese Operationsmethode in ihr Behandlungsspektrum integriert haben. Weshalb sind Sie von der OP-Methode überzeugt?

In asiatischen Ländern werden bereits 60-90 % der Brustvergrößerungen endoskopisch über die Achsel durchgeführt, während diese Vorgehensweise in Europa noch weitestgehend selten vorkommt. Durch die in Deutschland gängige Methode des Submammärschnittes entstehen unschöne und in unseren Augen unnötige Narben an der Brust. Außerdem ist sie nicht sehr modern. Die endoskopisch-axilläre Technik hingegen ist das Resultat stetiger Weiterentwicklung von Geräten und Instrumenten und stellt eine risikoarme und innovative Art der Brustvergrößerung dar.

Die Behandlung gehört zu den modernsten und schonendsten Methoden, die es gibt. Sie ist hochpräzise und sorgt für natürliche Ergebnisse. Zudem können alle Implantatformen und Größen bis zu 600 ml eingesetzt werden.

Um diese Methode auch in Deutschland und Europa verstärkt zu etablieren, haben wir nun sogar ein eigenes Zentrum für endoskopische Brustvergrößerung namens BREASTetics gegründet, wo nur diese Technik der Brustvergrößerung und des Implantatwechsels angewandt wird.

Ist es nach dem Eingriff noch möglich zu stillen?

Unabhängig davon, ob sich das Implantat über oder unter dem Brustmuskel befindet, können Patientinnen nach dem Eingriff weiterhin stillen, da Drüsen und Milchgänge nicht beeinträchtigt werden. Der periareoläre Zugang über die Brustwarze birgt viel eher das Risiko, anschließend nicht mehr stillen zu können. Nach der endoskopisch-axillären Brustvergrößerung ist auch die Berührungsempfindlichkeit nicht gestört.

Können Sie kurz und bündig die Vorteile des Verfahrens im Vergleich zur herkömmlichen Methode benennen?

Die endoskopisch-axilläre Brustvergrößerung hält die Brust narbenfrei, weshalb sie ein besonders schönes und natürliches Ergebnis erzielt. Wie bei herkömmlichen Eingriffen auch können Art und Größe des Implantats individuell gewählt werden. Da High-Tech-Instrumente zum Einsatz kommen, bietet diese Methode ein hohes Maß an Präzision und Sicherheit. Risiken werden minimiert und dank videoassistiertem Operieren sind die Ergebnisse präzise und genau. Unter ständiger Sichtkontrolle kann der Chirurg feinste Nerven und Gefäße erkennen, sodass Gewebsblutungen, Fehlpositionierungen und Wundheilungsstörungen bei dieser Methode weniger häufig vorkommen als bei herkömmlichen Brustvergrößerungen.

Titelbild: © Dr. Klöppel

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