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Graue Haare auszupfen: Wachsen die Haare wieder nach?

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Es kann schwer sein, mit dem Älterwerden umzugehen und die Veränderungen an unserem Körper zu akzeptieren. Eine der auffälligsten Veränderungen sind graue Haare, die für viele Menschen als ständiger Reminder des Älterwerdens empfunden werden. Das Gefühl von Unsicherheit und Unzufriedenheit kommt auf, insbesondere wenn man sich in einer Gesellschaft befindet, in der Jugendlichkeit und jugendliches Aussehen sehr hoch geschätzt werden. Beim Anblick der grauen Störenfriede wird daher kurzer Prozess gemacht und das Haar wird von den meisten einfach rausgezupft. Doch ist diese Sofortmaßnahme von Dauer oder kommen die grauen Haare schon bald wieder?

Warum sind graue Haare für viele Menschen ein Problem?

Graue Haare werden von vielen Menschen als Problem empfunden, da sie oft als Indikator des Alterungsprozesses betrachtet werden. Somit wird das Grauwerden der Haare mit dem Verlust von Jugendlichkeit und Attraktivität assoziiert. In unserer Gesellschaft wird oft viel Wert auf jugendliches Aussehen gelegt und das Älterwerden wird oft als negativ betrachtet. Vor allem Frauen leiden unter dem Ergrauen, da schönes, glänzendes Haar mit einer satten Farbe für viele auch für Weiblichkeit steht. Deswegen kann es für manche Menschen schwer sein, damit umzugehen und sie versuchen die grauen Haare durch das rauszupfen oder färben zu verstecken.

Warum wird das Haar im Alter grau?

Mehrere Faktoren führen dazu, dass das Haar im Alter grau wird. Der genaue Prozess, der das Haar grau werden lässt, ist komplex und wird durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst, darunter genetische Veranlagung, Alter, Hormonveränderungen, Umweltfaktoren und bestimmte Krankheiten.

Einer der wichtigsten Faktoren, der das Haar grau werden lässt, ist der Abbau der Melaninproduktion durch die Alterung. Das Haar wird durch Pigmente gefärbt, die in den Haarfollikeln produziert werden – das sogenannte Melanin. Je mehr Melanin in einem Haar vorhanden ist, desto dunkler ist es. Im Laufe des Lebens verlangsamt die Melaninbildung in den Melanozyten und es entstehen Leerräume im Haar, die mit Luft statt Pigment gefüllt werden. Die Farbe der Haare verblasst allmählich und die farblosen Lufteinschlüsse erscheinen als graues Haar.

Ein weiterer Faktor ist der Rückgang von Katalase. Katalase ist ein Enzym, das in den Haarfollikeln produziert wird und eine wichtige Rolle in der Pigmentierung des Haares spielt. Es ist verantwortlich dafür, Hydrogenperoxid (H2O2) abzubauen, ein Abbauprodukt des Stoffwechsels, der in hohen Konzentrationen das Haar beschädigen und die Pigmentierung beeinträchtigen kann.

Studien haben gezeigt, dass bei Menschen mit grauem Haar die Aktivität von Katalase in den Haarfollikeln reduziert ist. Dies bedeutet, dass die Enzyme nicht in der Lage sind, Hydrogenperoxid effektiv abzubauen. Der Stoff sammelt sich an und führt dazu, dass die Haare allmählich ausbleichen.

Graue Haare rauszupfen: Wachsen die Haare wieder nach?

Kopfhaare sind über die Haarwurzel relativ fest in der Kopfhaut verankert. Zupft man das Kopfhaar – in dem Fall das graue Kopfhaar – kann es entweder mitsamt der Haarwurzel herausgerissen werden oder es reißt bzw. im Verlauf des Haares selbst ab. 

Kopfhaare wachsen normalerweise nach, auch wenn sie rausgezupft werden. Der Haarwachstumsprozess besteht aus drei Phasen: Anagenphase (Wachstumsphase), Katagenphase (Übergangsphase) und Telogenphase (Ruhephase). Wenn ein Haar aus der Follikel gezogen wird, während es sich in der Anagenphase befindet, beginnt der Follikel sofort damit, ein neues Haar zu produzieren und das Wachstum setzt sich fort.

Es gibt jedoch einige Ausnahmen. Wenn die Haarwurzel in der Kopfhaut stark beschädigt wurde, kann das möglicherweise nicht mehr wachsen. Auch wenn man das Haar in großen Mengen oder häufig rauszieht, kann dies zu Schäden am Haaransatz und zu einer Verlangsamung des Wachstums führen. Infolgedessen wird das Haar schwächer und dünner und es kann sogar zu kahlen Stellen kommen.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Rauszupfen von grauen Haaren nicht dazu beitragen wird, dass sie weniger schnell nachwachsen oder dass sie nicht mehr grau werden. Die Ursachen für das Erscheinen von grauen Haaren werden nicht durch das Herausziehen beeinflusst.

Welche Alternativen zum Rauszupfen der grauen Haare gibt es? 

Das Auszupfen der grauen Haare mag zwar eine schnelle und einfache Lösung sein, doch sobald immer mehr graue Härchen auftauchen, ist das keine Option mehr. In dem Fall richtet das Rausziehen nur Schaden an. Deshalb sollte man bei grauen Haaren auf andere Alternativen ausweichen, um sie zu verstecken.

  • Haarfärbemittel: Eine der am häufigsten genutzten Möglichkeiten, graue Haare zu behandeln, ist das Färben der Haare in der gewünschten Farbe. Es gibt verschiedene Arten von Haarfärbemitteln. Mit Farben und Tönungen lässt sich so das gewünschte Ergebnis für wenige Wochen oder sogar Monate erzielen.
  • Haarwuchsmittel: Es gibt eine Vielzahl von Haarwuchsmitteln bzw. Mittel gegen graue Haare auf dem Markt, die die Pigmentierung der Haare verbessern sollen. Einige dieser Mittel enthalten natürliche Inhaltsstoffe wie Vitamin B12, Zink, Kupfer und Biotin oder pflanzenbasierte Inhaltsstoffe wie z.B. Mandarinen-Extrakt.
  • Ernährung und Lebensstil: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralien ist, und ein gesunder Lebensstil können dazu beitragen, das Ergrauen der Haare vorzubeugen bzw. zu verlangsamen.
  • Pflege: Eine regelmäßige Haarpflege mit tönendem Shampoo, Conditioner und anderen Produkten frischt die Haarfarbe mit jeder Haarwäsche auf und hilft dabei, den grauen Schleier zu überdecken.
  • Style-Optionen: Es gibt viele Möglichkeiten, graue Haare zu stylen und trotzdem jung auszusehen. Einige Menschen wählen kurze, moderne Frisuren und andere wiederum lange, voluminöse Styles, um graue Strähnen zu akzentuieren. Graues Haar muss man nicht verstecken.
  • Akzeptanz: Eine der wichtigsten Möglichkeiten, mit grauen Haaren umzugehen, ist die Schönheit im Älterwerden zu entdecken und zu akzeptieren, dass das Haar seine Farbe im Laufe der Zeit verliert. 

Hausmittel gegen graue Haare

  • Henna: Henna ist ein natürliches Haarfärbemittel, das aus den Blättern des Henna-Strauchs hergestellt wird. Es kann verwendet werden, um grauen Haare ohne chemische Haarfärbemittel eine rötliche oder bräunliche Farbe zu verleihen. 
  • Pfefferminzöl: Pfefferminzöl hat eine anregende Wirkung auf die Durchblutung und kann dazu beitragen, die Pigmentproduktion im Haar zu stimulieren.
  • Tee-Rinse: Tee-Rinsen können verwendet werden, um graue Haare eine dunklere Farbe zu verleihen. Schwarztee eignet sich besonders gut, um graue Haare einen rötlichen Farbton zu verleihen. Auch Kaffee-Spülungen können dem grauen Haar vorübergehend dunkle Farbreflexe verleihen.

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